Lorenz Wagner schreibt über Henry Markram, der sich einer großen Wandlung unterzieht, indem er als anerkannter Hirnforscher eine neue Welt betritt: Autismus.
Alle bisherigen Erkenntnisse wiesen darauf hin, dass Autisten ein Defizit haben, nicht emphatisch sein können, und damit keine sozialen Wesen sind.
Kai, Henrys Sohn, führt seinem Vater die Hand und gibt ihm neuen Einblick in etwas Verborgenes.
Autismus ist so vielfältig wie Grünkohlrezepte. Richtig und falsch weit dehnbar – wie so oft.
Gibt es einen Kerngedanken für Autisten? Henry Markram hat nach jahrelanger Forschung herausgefunden dass sie doch eine besondere Empfindsamkeit haben, ist der sie alles SO verstärkt wahrnehmen dass sie sich zurückziehen müssen. Damit wurden alle bisherigen Erkenntnisse außer Kraft gesetzt.
Was hat das mit mir zu tun? Auch ich bin ein hoch sensibler Mensch ohne Autisten zu sein. Diese Gabe wird gern als Belastung eingeschätzt, weil niemand genug Anleitung für sich bekommt mit sich umzugehen. Es ist eine Nische. Man muss sozusagen eine Gebrauchsanleitung für sich selbst schreiben.
Auch ich habe mich zurückgezogen wo es zu laut, zu brutal oder zu viel war.
Es gibt Zwischenbereiche, in denen Menschen Inselbegabungen entwickeln, ihre Karte nur auf ein Pferd setzen, sich nur auf sehr wenige Menschen einlassen und sich in Schutzräumen aufhalten.
Für diese besonderen Typen habe ich eine Anziehungskraft. Es ist noch unklar, ob diese Übersensibilität Traumafolge ist (bzw. Folge von vererbtem Trauma) oder es sich um eine genetische Veranlagung handelt.
Das ist mein Thema, schon seit jeher. Ich freue mich den sensiblen Menschen der Gesellschaft in meiner „Praxis für Sensitive“ die Türen zu öffnen.
Auf das heutige Leben betrachtet ein Paradox, wo doch gerade alles so schön robotterisiert wird! Emotionen werden flächendeckend wegrationalisiert, dafür sorgt – nicht zuletzt – Handy, Computer & Co
Ich plädiere für die Gegenbewegung : Rettung der Inseln, des bunten Lebens, des Innehaltens und des Genusses – Sinne stärken und sein dürfen…. dafür einen Rahmen schaffen, dass man sich in der Emotion nicht verliert.
Das GROSsE GANZE existiert in jedem. Warum fehlt der Blick darauf so oft?
Henry Markram hat in seinem Buch sehr wahrhaftig beschrieben wie allein man ist, wenn das Kind nicht in das Schema passt und hat sich seiner Aufgabe darin gestellt.
Chapeau!