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Von Mensch zu Mensch

Liiiiebe Frau D.,

Ihre große Seele hat die Erde verlassen. Ich bin traurig und dankbar zugleich. Gut, dass wir vor 14 Tagen Zeit hatten uns so fürsorglich voneinander zu verabschieden, wie wir 16 Jahre miteinander umgegangen sind.

“Ach, liiiebe Imme“…. begannen 100erte von late-night-talks, immer in Tiefe, liebevoll, wahrhaftig, analytisch und warm.

Unsere erste Begegnung war im Schädelhirntraumazentrum im Altmühltal, indem Reinhart und ich Sie und Karen kennen- und schätzen gelernt haben. Wir entdeckten in dem Ort eine hoch energetische Quelle, die für uns beide eine große Rolle gespielt hat. wir haben uns sogar Globuli daraus machen lassen.

Ich war für Sie in der Schweiz und fand bei Dr. Bösch und Dr. Stähli Erlösung für Karens Thema, was wir zusammen umsetzen konnten.

Sie haben sich in meinen Freundes- und Arbeitskreis integriert.

Viele haben Sie in Ihrem Cottage in Ostfriesland angerufen um Themen mal in aller Größe zu erörtern, alle sind geöffnet und mit weiten Gedanken aus den Gesprächen hervorgegangen.

Wulfing von Rohr hat in unserer Mitte gesessen. wir haben sein Seminar ganz schön durcheinander gebracht! Mit Wissenschaftund Schemata konnte man Ihnen nicht kommen…! ( mir auch nicht!!)

Unsere allerschönsten Stunden verbrachten wir beide auf der Bank im Himmelmoor, wir nutzten die Melancholie im Positiven für unsere ähnliche Ansicht der Welt.

Erinnern Sie sich an den 60. Geburtstag vom Docteur in Carlottas Garten? Es war ein Fest der Sinne…. der Abend, an dem Carlotta uns in ihr Lebenswerk – die Apokalypse – eintauchen ließ.

“Ich habe bei ihnen meditieren gelernt“, sagten Sie immer wieder. Der Anfang war auf meiner Sofakante vor dem Kamin mit Katha’s Harfenmusik. Das wurde zu Ihrem morgendlichen Ritual, wodurch dann die Schwere Ihres Lebens endlich zu bröckeln begann.

Katha war erst 5 Jahre alt, als wir Sie zum ersten Mal vom Hamburger Bahnhof abholten. Bis zur letzten Lebensstunde haben Sie die kleineKinderhand in Ihrer gespürt, eine tiefe Verbindung.

“Für Jungfraumänner  muss man eine Gebrauchsanleitung schreiben“, waren Ihre Worte, ich habe sie befolgt!

Ihr Leben, liebe Frau D. ist Filmstoff. Sie haben mir Ihre Gesxhichte in die Hände gelegt, meine Freundin Bri ist mit zu Ihnen gereist und hat Vieles aufgeschrieben. Der Titel könnte heißen WENN GENIE AUF WAHNSINN TRIFFT.

Vom Krieg geprägt zitierten Sie immer wieder Ihren Vater: „Gott sei Dank ist alles weg, Besitz belastet“. Schuldig geschieden und gebranntmarkt. Dann auf Augenhöhe mit neuem Mann und Kind in der Welt gelebt – den Gefahren von Macht und Geld ausgesetzt. Der Unfall, der alles veränderte, Ihnen Vieles nahm. Ihre Größe dem schweren Schicksal und deren Folgen zu begegnen ist bewundernswert. Mal sehen, ob ich daraus noch ein Drehbuch schreiben werde, Sie führen meine Hand!

Ich habe mit Ihnen den Berg der Bitternis abgebaut, wir konnten die Schwere in der Tiefe mit Heiterkeit durchziehen und Ihr Wissen unter interessierte Menschen bringen. Sie haben alle Tabus gebrochen, sind dabei in einer aufrechten Haltung geblieben und haben Stilvorgaben gemacht.

“Gnädige Frau, wo lassen Sie denn denken“? war einer Ihrer Lieblingssätze in täglicher Erschütterung über die Dummheit mancher weiblicher Personen, die sich das Zepter aus der Hand nehmen  lassen!

Liebe Frau D,

wir schlossen all unsere Telefonate mit einem Gebet von Eduard Mörike:

Herr! Schicke, was du willst,

ein Liebes oder Leides;

Ich bin gewillt das Beides

aus deinen Händen quillt.

Wollest mit Freuden

Und wollest mit Leiden

mich nicht überschütten!

Doch in der Mitten

liegt holdes Bescheiden.

 

Ich lasse Sie los in HOCH-Achtung, tiefem Dank und großer Liebe

 

Sie werden aus der „anderen Dimension“ (wie Sie immer sagten) schon die richtigen Fäden ziehen..